In Heidelberg beteiligten sich etwa 100 Aktivist*innen an der Kundgebung unter dem Motto „Solidarität mit den G20-Angeklagten“. Die Kundgebung fand ab 15 Uhr auf dem Heidelberger Marktplatz statt.
Fotos von der Kundgebung in Heidelberg
Bericht zur Kundgebung in Heidelberg
Am 28. November 2020 fand auf dem Heidelberger Marktplatz eine Kundgebung im Rahmen des dezentralen Aktionstags der Kampagne „Gemeinschaftlicher Widerstand“ statt, die sich gegen die anhaltende massive Kriminalisierung der Proteste gegen den G20-Gipfel 2017 in Hamburg richtete. Unter dem Motto „Solidarität mit den G20-Angeklagten“ protestierten etwa 100 Aktivist*innen vor dem Rathaus gegen die Anklagen im sogenannten Rondenbarg-Komplex, die am kommenden Donnerstag, 3. Dezember 2020, mit einem Pilotprozess starten. Ab diesem Tag stehen die fünf jüngsten G20-Gegner*innen, die bei einem Protestzug Anfang Juli 2017 in der Hamburger Straße Rondenbarg von der Polizei brutal attackiert und festgenommen wurden, in Hamburg vor Gericht. Sie müssen über viele Monate hinweg wöchentlich zu ihren Verhandlungsterminen in den Norden fahren – obwohl ihnen gar keine individuellen Straftaten vorgeworfen werden, sondern nur die Anwesenheit in der Versammlung. Auch eine Genossin aus dem Raum Mannheim ist davon betroffen.
Während der Kundgebung auf dem Heidelberger Marktplatz, die von 15 Uhr bis etwa 16:15 Uhr dauerte, wurden mehrere Reden und Grußworte gehalten. Nach einem Grußwort des italienischen G20-Aktivisten Fabio, der wegen der Rondenbarg-Vorwürfe 2017 fünf Monate in Untersuchungshaft saß, wurde der Aufruf der Antifaschistischen Initiative Heidelberg/Interventionistische Linke verlesen. Auch die fünf im Pilotverfahren Angeklagten hatten ein Grußwort zum Aktionstag verfasst. In einer ausführlichen Rede schilderten Vertreterinnen von AKUT[+C] die dauerhaften Folgen der brutalen Polizeigewalt beim G20-Gipfel am Beispiel eines Genossen, der bleibende Schäden davontrug, und riefen zu einem kollektiven Umgang mit dieser Repressionsform auf. Es folgten die Grußworte des Bundesvorstands der Roten Hilfe e.V. sowie der im Rondenbarg-Komplex Angeklagten, die in Zürich vor Gericht gestellt werden sollen. Den Abschluss bildete eine Rede der neu gegründeten Solidaritätsgruppe fytili zu staatlicher Repression in Griechenland.
Die Kundgebung direkt an der belebten Fußgänger*innenzone wurde von vielen interessierten Passant*innen wahrgenommen, die oftmals für einige Minuten stehenblieben, um die Redebeiträge zu hören. An einen Informationstisch waren Flugblätter und Broschüren zum Thema erhältlich, was rege in Anspruch genommen wurde.
Die Aktion war ein wichtiges Signal der Solidarität mit den Betroffenen, aber sie war erst der Auftakt. In den nächsten Monaten werden wir weiterhin aktiv an ihrer Seite stehen, denn wie immer gilt: getroffen hat es wenige – gemeint sind wir alle.
Solidarität ist unsere Waffe!
Dokumentation der Redebeiträge auf der Kundgebung